Die in der Überschrift gestellte Frage führt natürlich in die Irre. Staubexplosionen gibt es, seit es zündfähigen Staub gibt. Aber: Dass der Zusammenhang zwischen Staubentwicklung und Explosion bekannt wurde, ist nicht so sehr lange her. Das zeigt das Beispiel der Mehlstaubexplosionen.
Dass es in Mühlen hin und wieder zu Explosionen kam, nahm man über Jahrhunderte hin. Als sich die Mühlenbetriebe aber industrialisierten, wurden die Schäden bei jeder Explosion sehr viel größer und auch die Anzahl der Opfer. So wurde zum Beispiel in Hameln ein Teil einer großen, gerade erst fertiggestellten Mühle durch eine Staubexplosion zerstört. Es gab 11 Tote. Damals war der Zusammenhang zwischen (Mehl-)Staub und Explosionsrisiko noch unbekannt. Als 1895 in Hameln eine neue Großmühle nach einem Großbrand neu aufgebaut wurde, rüstete man sie schon mit Entstaubungs- und Feuerlöschanlagen aus (Anm.1).
Somit weiß man seit knapp 150 Jahren um die Risiken des Mehlstaubs. Dennoch kam und kommt es immer wieder zu Staubexplosionen in Mühlenbetrieben. 1997 löste in der Bremer Rolandmühle ein kleines Feuer eine Mehlstaubexplosion mit folgenden Kettenreaktionen aus. Die Folge: 14 Tote, 17 Verletzte und ein Sachschaden von über 100 Millionen Mark (Anm.2).
Heute leisten Ruwacs staubexplosionsgeschützte Sauger in vielen kleinen (Bäckereien) und großen Betrieben (Mühlen, Verladeanlagen, Lebensmittelhersteller) einen Beitrag zur sicheren Verarbeitung von Mehl und anderen pulverförmigen Lebensmitteln. Und seit 150 Jahren glaubt niemand mehr, die Müller seien finstere Gesellen, die alchemistische Experimente durchführen.